Mittwoch, 10. November 2010

An alle in Deutschland da draußen auch bei mir ist jetzt das schlechte Wetter leider Gottes angekommen. Zur Zeit ist über Spanien ein ziemlich großes Tief, was dazu führt, dass es hier sehr stürmisch und regnerisch ist. Also auch ich habe jetzt schon einmal meine Winterjacke rausgeholt. Hoffe mal, dass das nur vorübergehend ist.
Gestern habe ich das erste mal hier Glühwein gemacht und dazu deutsche Weihnachtsspezialitäten serviert. Denn ich habe wieder einemal Post aus Deutschland bekommen. Also den Glühwein zusammengepanscht und es ist etwas gutes daraus geworden. Hat sehr gut geschmeckt, auch den Spaniern. Am Wochenende hab ich vor das im größeren Ausmaß für eine Botellon zu machen. Mal schauen wie es dem Rest so schmeckt. Was mich aber erstaunt hat, dass man hier keine Zimtstangen kennt. Ich bin gerade noch dabei herauszufinden, ob sie hier in einer anderen Art vorhanden sind. Mal schauen. Auf jeden Fall hat die Wohnung danach richtig schön weihnachtlich gerochen. Auch wenn es vielleicht noch ein bisschen früh ist, aber wenn das Paket schon gekommen ist :-). Lebkuchen, Baumkuchen und Dominosteine haben ihnen auch geschmeckt. Natürlich kann man hier jetzt auch schon weihnachtliche Süßigkeiten kaufen, aber die sind nicht mit unseren zu vergleichen. Sehr verbreitet ist hier Turron. Ist sehr lecker, so eine Art Marzipan oder Nougat, je nachdem welchen man kauft, aber anders als in Deutschland.
Am Wochenende war ich dann mal wieder unterwegs. Diesmal in Don Benito auf einem Technofestival, nachdem mich meine Freunde hierhin mitgeschleppt haben. Naja die Musik ist jetzt nicht gerade mein Fall und sie wird es auch nicht werden. Aber es war wieder eine große Botellon. Natürlich mit Cuba Libres, auch wenn es für meinen Geschmack sehr unlogisch ist, dass man hier immer, egal wie das Wetter ist, so viel Eis ins Trinken reinmischt, dass einem nur noch Kälter wird. Da ist bei uns der Glühwein schon etwas schlauer. Müssen sie noch etwas dazulernen.
Noch ein paar kleine Geschichten am Rande.
Ich habe es zum ersten mal erlebt, dass einem das Benzin im Auto ausgegangen ist. Hat also bedeutet, das Auto schieben und jeden noch so kleinen Hügel auszunutzen ,damit man im Auto sitzen kann. Zum Glück mussten wir nur 1 km rollen und hatten Glück, dass es ein bisschen bergab gegangen ist.
Zur Zeit mache ich mir gegen Nachmittag zwischendurch eine kleinen Imbiss, weil der Abstand zwischen Mittagessen und Abendessen doch recht lang ist und wenn es dann Mittags nur Linsensuppe gibt erst recht. Also habe ich mal ein Bild für euch geschossen. Schafskäse, normaler Käse, in Olivenöl eingelegter Käse, Oliven, Serano, normalerweise noch Chorizo, hatte aber keine da, Shandy, ein Mixgetränk aus Bier und Limon, gut dabei ist, dass es weniger als 1 Prozent Alkohol hat, und zum Nachtisch einen Pfirsich.
So lässt es sich leben :-). Grüße aus Spanien

Mittwoch, 3. November 2010

Interkulturell

Am Wochenende habe ich mal wieder mein kleines Dorf verlassen und habe mich auf den Weg in meine alte Stadt gemacht, Castuera. Denn dadurch dass ja hier fast alle Menschen katholisch geprägt sind, hatten wir am ersten November auch Feiertag und somit ein verlängertes Wochenende. Und somit habe ich das Wochenende in meiner alten Wohnung verbracht. Nur das es dort nun noch interkultureller zugeht als zuvor. Insofern waren wir an dem Wochenende aus vielen Ländern vertreten. Bedeutet am Freitag Abend waren wir Leute aus England, Griechenland, Russland, Polen, Taiwan, USA und ich aus Deutschland. So etwas ist immer recht interessant, weil man aus vielen Ländern verschiedene Ansichtsweisen oder Lebensweisen erfährt. Insofern war das Wochenende mal wieder sehr lustig und ich konnte mein Englisch mal wieder aufbessern. Denn zur Zeit fällt es mir sehr schwer zwischen den zwei Sprachen hin und her zu schalten. Zu Beginn konnte ich kein Englisch mehr sprechen, obwohl ich es wollte, kam dann trotzdem nur Spanisch aus meinem Mund. Naja daran muss ich noch arbeiten. Man ist einfach schon zu sehr an das Spanische gewöhnt. Aber das ist ja nichts schlechtes. Leider hatten wir dieses Wochenende auch das erste mal so richtig schlechtes Wetter. Viel Regen und Wind und ungewohnt kalt mit 8 °C nachts – natürlich kein Vergleich zu Deutschland :-). Aber auch in der Wohnung in Castuera war es sehr kalt, obwohl es eine relativ neue Wohnung ist. Obwohl die Spanier wissen, dass es im Winter kalt wird, sind sie doch recht schlecht dafür ausgestattet. Denn so etwas wie eine Zentralheizung kennt hier so gut wie kein Spanier. Dafür haben sie dann Stufas, also Heißluftgebläse, elektrische Heizkörper oder Heizstrahler, die mit Gas funktionieren. Was aber so gut wie jedes Haus hat, ist ein Überbleibsel der Araber. Eine Heizung unter dem Tisch. Früher hatte man eine Wanne mit Kohle unter dem Tisch, heute einen elektrischen oder Gas befeuerten Stufa. Dann hat man eine lange Decke die bis auf den Boden geht. Darunter streckt man dann seine Beine und es ist mollig warm. Eine sehr schöne Sache. Allmählich merkt man nun hier auch, dass es langsam Winter wird, denn die Spanier sind deutlich zurückgezogener. Die Straßen und die Bars sind leerer. Auch wenn die Spanier sich über zu warmes Wetter ständig beschweren, können sie auf die Hitze nicht verzichten. Denn man muss ganz klar sagen, dass sich hier das soziale Leben im Sommer normalerweise in den Bars und auf den Straßen abspielt.
Noch ein kleines Anhängsel, was mir so aufgefallen ist. Die Mücken hier sind wirklich sehr nervig. Denn jetzt hat man unheimlich viele in den Häusern, weil es draußen so kalt ist (für hier kalt). Aber es wäre nicht so schlimm, wenn sie nicht so aggressiv wären. Denn sie fliegen die ganze Zeit um einen rum, wollen sich immer auf deine Haut setzen. Kein Vergleich zu deutschen Fliegen :-).
Mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein, ich melde mich wieder.