Leider hatte ich die letzten zwei Wochen große Probleme mit meinem PC, weil Windows 7 nicht mehr lief. Von daher war ich etwas von der Außenwelt abgeschnitten. Seit dieser Woche habe ich nun wieder eingeschränkt meinen PC zur Verfügung, weil ich momentan eine spanische Windows 7 Version auf meinem Laptop habe. Natürlich funktioniert dann gerade auch das Internet nicht so, wie es normalerweise funktioniert. Insofern kommt einfach alles zusammen. Werde aber nächste Woche das erste mal Post aus Deutschland von meinen Eltern bekommen und da sind dann die nötigen Dinge drinnen.
Natürlich ist in den letzten zwei Wochen so einiges passiert. Deshalb hoffe ich, dass ich einigermaßen alles zusammenbekomme. Zunächst einmal zu meinem letzten Blogeintrag. Natürlich gab es am Feiertag eine kleine Fiesta. Das ganze Dorf hat sich in einem kleinen Park am Rande von Puebla versammelt und zusammen gegessen. Dann gab es natürlich auch den typischen spanischen Sänger, der zur Musik ein paar Lieder gesungen hat. War also ganz nett. Natürlich gab es auch eine spanische Spezialität, von der ich aber leider wieder einmal nicht den Namen weiß. Probier hier doch relativ viele neue Sachen. Dann immer mit irgendwelchen Namen, die bei uns nicht geläufig sind. Daraus folgt, es ist sehr schwer sich etwas zu merken. Genauso geht es mir auch bei den Namen von Leuten. Weil hier häufig für uns Deutsche entweder völlig unbekannte oder selten verwendete Namen sind. Das ist meist noch mein größtes Problem, neben der Verständigung. Doch mein Spanisch wird deutlich besser, weil ich hier nur spanisch sprechen kann und kein englisch oder deutsch, wie es in Castuera der Fall war. Deswegen habe ich auch immer mein Wörterbuch dabei. Aber in den 2 Wochen habe ich einen guten Schritt voran gemacht bzgl. meiner Verständigung. Um wieder auf meine 2 Wochen zurückzukommen. Am darauf folgenden Wochenende war ich dann in Badajoz, die Haupstadt meiner Provinz Badajoz. Die Extremadura ist nämlich in 2 Provinzen aufgeteilt. Einmal im Süden Badajoz und im Norden Caceres. Badajoz hat ca. 150.000 Einwohner und ist damit recht groß. In Badajoz studieren sehr viele Leute, wie auch ein Freund hier aus Puebla, die dann im Sommer in ihre Dörfer zurückfahren. Also eine schöne Studentenstadt, die auch für ihren Karneval berüchtigt ist. Wie in der ganzen Region hier gab es auch in Badajoz ein sehr gut erhaltenes Castillo/Fort, das auf einem kleinen Hügel aus dem Zentrum von Badajoz herausragt. Die Stadt selbst hat ein schönes Flair mit vielen engen Gassen, in denen Bar an Bar gereiht ist. Gerade als wir in Badajoz waren, war ein Künstlerwettbewerb. Man hat dann in der ganzen Stadt Staffelei an Staffelei stehen sehn. Hab dann dort auch mit eine paar Freunden aus meinem Dorf in einer Bar zu Mittag gegessen. Natürlich mit Tapas zum Bier und Weisbrot, das hier immer eine Beilage ist, andere muss man meist immer extra dazu bestellen. Am nächsten Tag also Samstag war ich dann mit ein paar Freunden am nächstgelegenem Stausee angeln. Das Angeln wird jetzt zwar nicht zu meinem neuen Hobby, aber man sitzt dann die ganze Nacht mit den Leute am See und quatsch, also eigentlich ganz schön. Wir machen hier nämlich immer Nachtangeln, weil es am Tag zu warm ist. Haben sogar 2 Fische gefangen. Bei ungefähr 11 Angeln aber nicht gerade viel. Die darauf folgende Woche habe ich dann das erste mal in meinem Projekt in der Erziehung gearbeitet. Es gibt 2 Klassen. In einer sind die Kinder die von der geistigen Leistung mehr arbeiten können, in der anderen die, die entweder jünger sind oder eben geistig stärker beeinträchtigt sind. Die Klassen sind sehr klein, das heißt in jeder Klasse sind 4 Kinder. Die Lehrer halten dann auch nicht Unterricht für alle gemeinsam, sondern die Aufgaben werden einzeln an die Kinder verteilt. Das ermöglicht natürlich, dass jedes Kind sehr gut individuell gefördert wird. Das finde ich ziemlich gut, weil so jedes Kind sich nach seiner Leistung entwickeln kann und deshalb zum Beispiel kein Nachteil für leistungsstärker Kinder entsteht. Wenn ich jetzt meine 2 Wochen betrachte, die ich dort gearbeitet habe, macht es mir schon Spaß. Also ich bin einen Tag in der einen Klasse, den anderen Tag in der anderen. Meine Aufgaben sind zum einen die Kinder bei ihren Aufgabe zu betreuen. Das kann entweder nur spielen oder puzzeln zum Beispiel sein, aber auch Wörter lernen, Rechnen oder mit dem PC arbeiten. Je nachem in welcher Klasse ich eben bin. Nebenbei bringt man dann noch die Kinder zur Physiotherapie oder Logopedie, die auch in dem Haus mit untergebracht sind. Am Ende des Tages ist man dann aber oft schon ganz schön fertig. Einen Tag sind die Kinder weniger anstregend, einen anderen mehr. Auch meine Kollegen die in Aprosuba arbeiten sind total nett. Mit einigen habe ich auch enger Kontakt. Also alle Leute, die ich bis jetzt hier getroffen habe, sind alle sehr hilfsbereit und freundlich. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich hier einfach in einem kleinen Dorf bin. Das Dorf selbst gefällt mir sehr gut. Es ist zwar klein, hat aber eine sehr schöne Atmosphäre. Man muss sich auch hier ein Dorf mit 1200 Einwohner ganz anders vorstellen als bei uns. Hier gibt es zum Beispiel 2 kleine Tante-Ema-Läden. Die in jeder Woche meist ein anderes Sortiment haben. Es gibt auch zwei Banken, zwei Ärtze und ein Gericht. Ganz wichtig zu erwähnen ist aber, dass hier auf 1200 Einwohner ungefähr 14 Bars kommen. Also eine ganze Menge. Die Spanier lassen aber auch sehr viel Geld in den Bars, von daher ist es kein Wunder, dass sich alle Bars halten können. Denn Abends ist man meist immer in ein oder zwei verschieden Bars, jeden Abend in einer anderen. Auch üblich ist hier, dass man, wenn zum Beispiel Freunde zu einem nach Hause kommen, man schnell auf eine Cervecita (ein Bier trinken) in die Bar geht und eben nicht zu Hause ein Bier trinkt. Auch so sind die Bars am Wochenende Mittags immer gut besucht und auch am Abend die ganze Woche. Ich treffe mich hier mit meinen Freunden auch fast jeden Abend immer in einer Bar. Wobei man hier die Getränke deutlich zu unseren Unterscheiden muss. Das Bier wird hier zum Beispiel nur in 0,2 Liter ausgeschenkt und die Gläser dafür sind meist immer im Gefrierfach. Erfrischungsgetränke oder Tinto de Verano (Rotwein mit Zitronenlimo gemischt, trinke ich immer, sehr lecker) sind zwar in einem 0,3 Glas, aber durch das viele Eis hat man letztendlich auch 0,2 Liter Getränk. Letztendlich sind die Preise hier aber trotzdem verhältnismäßig billig. Für ein Bier 1 €, für Tinto de Verano 1,30 €. Das ist aber hauptsächlich nur in den kleineren Städten oder Dörfern so üblich, in Madrid oder Barcelona sind die Preise für Getränke zum Beispiel sehr teuer. Was hier in den Bars total klasse ist, sind einfach die Tapas. Jedes mal wenn man etwas zum Trinken (normalerweise etwas Alkoholisches) bestellt, bekommt man Tapas dazu und da gibt es eine große Bandbreite. Das können zum einen einmal nur Chips, Oliven, Schinken oder Salchicha sein, dann auch mal fritierte Sardinen, Kalamaris, Tunfischtaschen, kleine Hähnchenschenkel, Schweinefleisch oder ähnliches. Alles sehr lecker und kostenlos. So das war einmal ein kurzer Ausflug in mein Dorf.
Am darauffolgenden Wochenende war ich wieder Angeln und in Badajoz. War auch wieder sehr schön. Wobei es hier jetzt auch schon in den Nächten kälter wird. Braucht man dann doch schon mal einen Pulli. Tagsüber ist das Wetter aber sehr angenehm bis warm. Auch hier eine kleine Erkenntnis. Bis jetzt habe ich sehr selten von einem Spanier gehört, dass das Wetter schön ist. Entweder höre ich "mucho calor" oder "mucho frio", also es ist kalt oder warm. Ich denke mir dann immer nur, das Wetter ist doch gerade total angenehm, erst recht wenn man bedengt wie schlecht das Wetter in Deutschland ist. Naja beim fischen hatten wir diesmal kein Glück. Wenn wir zu unserem Angelplatz fahren kommt man sich auch vor wie im Outback. Man fährt 20 Minuten auf Kieswegen, die entlang den Feldern führen, auf denen die Schafe versuchen etwas Gras zu finden. Zwischendurch muss man dann aussteigen, um die Gatter zu öffnen und zu schließen. Also recht amüsant.
Letztes Wochenende war ich im Norden der Extremadura ungefähr bei Zarza de Granadilla, weil ich mit Asermun (meiner Organisation hier in Spanien) und anderen Jugendlichen aus der Umgebung hier zu den Olympex gefahren bin. Das ist eine Veranstaltung für alle Jugendlichen der Extremadura, die Kultur mit Sport verbinden soll. Wobei hier Sport auch ganz anders definiert wird. Von den Leuten, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, treibt zum Beispiel keiner Sport. Sport ist aber allgemein recht wenig verbreitet in Spanien. Jugendliche muss man hier auch anders definieren. Hier zählen als Jovenes (Jugendliche) alle von 14 bis 30. Also ganz anders wie bei uns. Deswegen war auf dieser Veranstaltung auch ein großer Altersunterschied, der aber eigentlich ganz lustig war. Am Samstag waren wir dann auf einer kleinen Halbinsel. Die dem Sport gewidmet ist. Das Zentrum ist ein Gebäude, welches die Form eines Rings hat und die ganz Insel einmal umrundet. Dort haben wir dann "Sport getrieben", also Bogenschießen, Kistenstabeln, Blasrohrschießen, Badmanton, ein bisschen im See padeln, ein paar Sachen, die mit Klettern zu tun hatten. Also keine wirklich anstregenden Sportarten, wie ich finde. Am Abend gab es natürlich wieder fiesta, was natürlich allgegenwärtig ist. Am Sonntag haben wir dann Zarza de Granadilla besucht, ein recht gut erhaltenes kleines Dorf, mit vielen Ruinen und alten Bauwerken. Sehr schön anzusehen. Man muss auch sagen, dass der Norden der Extremadura deutlich grüner ist als bei mit hier. Mehr Bäume, mehr Gras, mehr Berge. Dort sind auch weniger Schafe, sondern man sieht überall Kühe und Stiere grasen. Also alles sehr von Natur geprägt.
Tja jetzt habe ich mal versucht annähernd das Zusammenzufassen, das ich so ein bisschen erlebt habe. Insgesamt gehen hier die Tage sehr schnell vorbei. Ich arbeite ja von 10 bis 17 Uhr, dann macht man irgendwas oder trifft Leute, um 9 esse ich, danach geht man meistens in die Bar und danach nach Hause schlafen. Also ich bin ganz gut beschäftigt. Die Leute, mit denen ich zu tun habe, sind auch total nett, interessiert, hilfsbereit. Nehmen mich auch überall mit hin, komm also ganz gut rum. Wobei man hier sagen muss, dass sehr viele Jugendliche arbeitslos sind. Schon von Grund auf ist die Arbeitslosenquote hier in Spanien sehr hoch, aber unter den Jugendlichen ist sie eben noch höher. Deshalb gehen auch viele Jugendlich aus den kleinen Dörfern weg. Das ist hier ein großes Problem in der Extremdura. Die Provinzen investieren aber auch sehr viel in die kleinen Dörfchen, dass die Leute dort bleiben. Das ist auch so ein Sache hier. Egal mit welcher Summe etwas von der Regierung oder der EU gefördert wird, an dem dazugehörigen Gebäude steht immer auf großen Schildern die Investitionsumme.
Grad fällt mir jetzt nichts mehr weiter ein, wenn doch wird das natürlich nachgeschickt. Anbei sind diesmal noch keine Fotos. Ich hoffe, dass ich bald wieder zu Hause Internet habe, weil hier in der Bibliothek ist es ein bisschen langsam und das Hochladen funktioniert nicht.