Mittwoch, 20. Oktober 2010

Hier nun die versprochenen Bilder

Innenstadt von Cordoba
Arabischer Teil der Mezquita
Die Kathedrale im Zentrum
Dieses Foto zeigt am besten die Mischung von arabischer und christlicher Baukunst 
Alcazar
Blick auf die Mezquita
Aussicht vom Castillo

Dienstag, 19. Oktober 2010

Alles wahnsinnig

Wieder einmal hatte ich ein ereignisreiches Wochenende und habe deswegen wieder ein bisschen was zum schreiben. Zunächst einmal ein bisschen was über meine Arbeit. Ich glaube diese Woche habe ich schon lange nicht mehr so viel gebastelt und mich im Karussell auf dem Spielplatz gedreht wie lange nicht mehr. Denn zur Zeit basteln wir immer jeden Tag eine Stunde und gehen immer mit 2 Kindern gegen Nachmittag zum Spielplatz. Denn zur Zeit ist das Wetter gegen Mittag und Nachmittag sehr schön. Strahlend blauer Himmel und in der Sonne schön angenehm warm, im Schatten aber kalt. Auch gegen Nacht musste ich gestern zum ersten mal meinen Heizlüfter anschmeißen, da es früh und abends nun schon ungewohnt kalt ist, denn allmählich habe auch ich mich schon an das schöne warme Wetter gewöhnt. Das Wetter ist also zur Zeit sehr angenehm zum reisen,weil es nicht zu heiß ist, was ich natürlich dann auch ausnutze. Denn dieses mal hat es mich nach Cordoba gezogen, da ein Teil von Aprosuba am Samstag einen Tagesausflug dorthin gemacht hat und ich mich dort mit angehängt habe. Insofern habe ich das erste mal meine Autonomia Extremadura verlassen und war in Andalucien. Also sind wir mit dem Bus 2 Stunden mit viel spanischer Musik hingetuckert. Dort angekommen und haben uns gleich Richtung Zentrum der Stadt aufgemacht, ich nichts ahnend wie mich diese Stadt später in ihren Bann ziehen wird. Denn bis jetzt ist diese Stadt eine der schönsten Städte, die ich bis jetzt in meinem Leben besucht habe. Ein wunderschöne Mischung aus arabischer und christlicher Kultur , die sich am stärksten im Wahrzeichen von Cordoba wiederspiegelt, die Mezquita. Die zweit größte Moschee der Welt, die eine Halle mit 365 verschiedenen Säulen beinhaltet, also für jeden Tag eine Säule. Nun ist aber dies Moschee keine normale Moschee, denn nachdem die Christen Cordoba wieder zurückerobert hatten, haben sie in das Zentrum der Moschee eine Kathedrale gebaut. Wenn man also die Moschee betritt, sieht man zunächst unglaublich viele Säulen mit Doppelbögen. Am Rande der Moschee sind immer wieder kleine Kapellen, die auch von den Christen hineingebaut wurden. Alles wirkt sehr abendländlich und sehr dunkel. Doch wenn man dann das Zentrum der Moschee betritt, tritt man in eine Licht überflutete weiße Kathedrale, die einen wunderschönen Glanz ausstrahlt. Die Mischung aus beiden Kulturen hat mich einfach total begeistert. Nie zuvor habe ich so etwas gesehen. Also auf jeden Fall einen Besuch wert. Später sind wir dann etwas in der Stadt herumgeschlendert, die ein wunderschönes Flair ausstrahlt. Auch an den Geschäften merkt man, dass die Araber hier längere Zeit waren, denn es gibt viele Geschäft, die arabische Sachen verkaufen. Auch in vielen Hinterhöfen von Restaurants oder Hotels sieht man immer wieder die rot weiß gestreiften Bögen. Wie immer natürlich gab es auch in Cordoba die engen Gassen mit den vielen kleinen Geschäften, auch wenn es natürlich rund um die Mezquita leider nur Touristenshops gab. Danach haben wir dann in die Alcazar besucht, eine Festung der Christen. Auch eine schöne kleine Festung mit schön angelegten kleinen Gärten. Insgesamt erstrahlt Cordoba in einer Mischung aus gelben und weißen Bauwerken, was einen Unterschied zu den Städten darstellt, die ich bis jetzt besucht habe, denn diese waren immer nur weiß. Also typisch spanisch. Ich werde auf jeden Fall versuchen noch einmal in diese Stadt zu kommen, doch dann für ein paar Tage mehr, denn ein Tag war eindeutig zu wenig. Währenddessen ist natürlich auch wieder einiges in Puebla passiert. Denn zum ersten mal hatte ich über ein Wochenende Besuch in meiner Herberge. Nichtsahnend habe ich Freitag Abend mein Herberge verlassen und komme nachts um 2 wieder nach Hause. Und traf im Essenssaal ungefähr 15 feiernde Menschen im Alter von 30 bis 60 an. Ich gehe weiter in die Küche und mich trifft der Schlag. Noch vor 6 Stunden war dort nichts und dann standen auf einmal überall Essen und Trinken rum, also Jamon Iberico, Salchicha, Muscheln, Sardinen, Oliven, Wein, Whisky, Rum und einiges mehr. Also wurde meine Herberge mal schnell zum Partyhaus umgebaut. Wie die spanische Kultur natürlich ist, wurde ich gleich zu einem Cuba Libre eingeladen. Nebenbei wurde dann spanische Musik in Begleitung zur Gitarre gesungen und zwischendurch haben die Frauen dann einmal Flamenco getanzt. Hier habe ich wieder einmal gesehen, wie wichtig für Spanier das gemeinsame Feiern mit Freunden und Familie ist. Denn das ganze war ein Treffen einer großen Familie mit Freunden aus Puebla und Madrid. Am nächsten Abend wurde ich dann auch gleich zum Abendessen eingeladen. Und habe gleich wieder eine neue Art zu Grillen entdeckt. Man nehme einen großen Gasbrenner, lege darüber die Platte eines Zerankochfeldes und brate darauf den Speck an. War sehr lecker. Auf dem Essenstisch, an dem dann an die 30 Mann saßen, gab es dann wieder alle spanischen Sachen querbeet. Also Speck, Jamon, Muscheln, eine Art Blutwurst, Tortilla und natürlich ganz ganz viel Weißbrot.
Am nächsten Tag habe ich dann für eine Familie hier, mit der ich sehr viel Kontakt habe, deutsch gekocht, nachdem ich wieder einmal ein Paket aus Deutschland bekommen hatte. Also gab es im ersten Gang Gulasch und im zweiten Roulade mit Blaukraut und zu beidem Klöße. Hat mal wieder sehr gut geschmeckt. Justo hat dann das Essen ein bisschen vergewaltigt, indem er die Klöße und das Gulasch zu einem Brei gestampft hatte und dazu natürlich Weißbrot gegessen hat. Naja. Kein Kommentar dazu. Aber es hat geschmeckt, auch wenn die Klöße den Spaniern nur beschränkt geschmeckt haben. Ein anderes mal werde ich vielleicht versuchen einen Semmelkloß zu machen, denn die Klöße waren natürlich nicht selbst gemacht, sondern Fertigklöße, da es hier nicht die dazu nötigen Zutaten gab. Aber sie waren sehr überrascht wie pikant wir essen, denn das spanische Essen enthält lang nicht so viele Gewürze wie das Deutsche.
Am Nachmittag war ich dann das erste mal im Castillo, um es anzuschauen, hatte sich vorher dummerweise nicht ergeben. Also sind wir auf den Turm hinaufgelaufen und haben die schöne Aussicht betrachtet. An diesem Tag konnte man wirklich sehr weit schauen bestimmt an die 40 km, da das Wetter so schön war.
Das war es soweit von mir, natürlich würde ich am liebsten ganz viele Fotos hochladen, will aber die Seite nicht sprengen, deshalb gibt es mal die schönsten. Aber leider erst morgen, weil ich keine Zeit mehr hatte die Fotos hochzuladen, da die Bibliothek zur Zeit manchmal etwas fürher schließt als normalerweise.

Donnerstag, 14. Oktober 2010

Erste Buserfahrung

So schon wieder ist eine Woche vergangen und die Zeit vergeht wie im Flug und es ist wieder so einiges passiert. Zunächst einmal habe ich mich letzte Woche das erste mal so richtig mit dem echten spanischen Stierkampf befasst, indem ich mir im Fernsehen ein paar Kämpfe angeschaut habe. Hier in Spanien kann man so gut wie jede Woche Stierkämpfe im Fernsehen anschauen, weil immer jede Woche irgendwo eine Feria ist. Nunja ich muss sagen, ich habe mir das ganze ein bisschen anders vorgestellt als es wirklich ist. Ich habe zum Beispiel vorher nicht gewusst, dass der Stier in der Arena getötet wird. Also das ganze Spektakel ist nicht gerade ohne wenig Blut. Denn dem Stier werden im Lauf der Zeit, so ein Kampf dauert vielleicht eine viertel Stunde oder mehr oder weniger, je nachdem wie gut der Torrero ist, immer wieder bestimmte Speere in den Rücken gestochen und am Ende wird er mit zwei langen Schwertern erstochen. Also man muss das ganze einmal gesehen haben. Ich kann noch nicht wirklich sagen, ob es mir gefällt, denn zum einen ist es schon eher brutal, zum anderen, wenn der Torrero gut ist, kann man es schon ansehen. Muss mir das mal noch ein bisschen öfter anschauen, damit ich mir meine Meinung bilden kann. In Spanien selbst ist die Meinung über den Stierkampf sehr gespalten. Die einen lieben ihn, die anderen hassen ihn. Diesbezüglich sind auch viele Familien sehr gespalten (der Vater liebt es, der Sohn hasst es). Am Wochenende war ich dann wieder auf einer feria von einem sehr sehr kleinen Dorf, kleiner als meines. Also man sieht schon daran, dass die Fiesta ein wirklich wichtiger Bestandteil der Spanier ist. Und daneben auch der Stierkampf, denn selbst dieses winzige Dorf hatte eine große Stierkampfarena. Dann habe ich mit ein paar Leuten wieder Don Benito besucht, um ein bisschen einzukaufen. Was hier ganz klar nervt, ist die Siesta. Denn wirklich jedes Geschäft in der Innenstadt macht um 14.00 Uhr zu. Das ist auch recht amüsant. Denn um 13.45 Uhr sind die ganzen Gassen bei den Shoppingläden vollkommen überfüllt. Um 14.10 Uhr ist dann kein Mensch mehr zu sehen, weil jeder nach Hause geht oder in den Bars zu Mittag isst. Auf meiner fahrt nach Don Benito ist mir auch etwas sehr gefährliches aufgefallen. Denn hier werden die Überreste des Getreides einfach abgebrannt und das noch zu dieser Jahreszeit. Wo es doch trotzdem noch recht trocken ist. Auf vielen Feldern sieht man es dann immer ein bisschen glühen oder ein ganzes Feld ist total schwarz, weil schon alles abgebrannt ist. Wobei man allmählich schon merkt, dass der Hochsommer vorbei ist. Denn dadurch dass es schon ein paar mal geregnet hat, beginnt sich langsam die Landschaft von ihrem tristen braun, grau zu verabschieden und man kann allmählich wieder Gras auf den Feldern sehen. Dass bleibt dann ungefähr bis Mai und danach wird wieder alles braun. Bin mal gespannt wie das dann hier alles in ein paar Wochen ausschaut, wahrscheinlich total ungewohnt.
Auf Grund dessen, dass hier am Dienstag Feiertag war, hatte die Education geschlossen, weil die Schulen dann immer Puente haben, also Brückentag. Demzufolge hatte ich also ein schönes verlängertes Wochenende. Das habe ich dann auch mal gleich ausgenutzt. Denn am Montag habe ich dann das erste mal alleine einen Ausflug nach Caceres unternommen. Das ganze natürlich mit dem Bus. Denn in Spanien ist der Bus ein sehr wichtiges Verkehrsmittel für Langstrecken, vor allem für die älteren Leute. Zum Beispiel fahren von Puebla Busse nach Badajoz, Madrid und Barcelona und in den größeren Städten wie Villanueva hat man dann noch viele Verbindungen zu anderen Städten. So eben auch nach Caceres. Zunächst einmal muss ich ganz klar sagen, dass ich ohne die Hilfe von den Busfahrern ein bisschen aufgeschmissen gewesen wäre, denn ich habe gewusst wie ich nach Caceres komme, aber nicht wie ich wieder zurückkomme. Denn hier in meinem Dorf ist es sehr schwer an Informationen über Busse zu gelangen, die nicht von hier wegfahren. Naja also habe ich mich dann auf eine 3 ½ stündige Reise begeben. Normalerweise braucht man nach Caceres von hier aus mit dem Auto 1 ½ Stunden, aber dadurch dass der Bus natürlich in jedem kleinen Dorf hält, dauert das ganze natürlich ein bisschen länger. Ich denke, ich habe auch das Durchschnittsalter des Busses deutlich gesenkt, weil wirklich fast nur älter Menschen den Bus nehmen, da ansonsten fast jeder hier ein Auto besitzt. Warum ich gerade nach Caceres gefahren bin, liegt daran, dass Caceres sehr berühmt für seine Innenstadt ist. Denn hier gibt es noch eine sehr gut erhalten monumentale Innenstadt. Das besondere ist, dass es eine Mischung aus arabischen und christlichen Gebäuden ist. Caceres ist nebenbei noch die zweite Haupstadt der zweiten Provinz der Extremedura nämlich Caceres (natürlich sehr einfallsreich). Die monumentale Stadt ist wirklich einen Besuch wert und vor allem sehr gut erhalten. Natürlich denke ich mir das nicht nur, sondern auch viele andere, denn in der Stadt sind neben den zahlreichen Studenten auch sehr viele Touristen. Die Stadt hat auch ein schönes spanisches Flair mit viel Grün. Trotzdem gefällt mir bis jetzt von allen Städten am besten Merida. Werde auch versuchen demnächst noch einmal dorthin zu kommen. Nachdem ich dann am Abend wieder angekommen bin, bekam ich dann gleich wieder einen Anruf: Pack dein DJ Zeug, wir feiern in eine Finca im Campo (hier die Bezeichung für die gesamte Umgebung, die nicht bewohnt ist oder zumindest nur vereinzelt Bauernhöfe sind). Also alles gepackt und losgefahren. Die Finca war schön klein und mit einem Kamin, den wir dann auch gleich mal angemacht haben. Darüber haben wir dann gegrillt. Wobei hier das Fleisch nur mit Salz und Pfeffer gewürzt wird und nicht mehr. Wir haben das Fleisch auch nicht nur ein bisschen über der Glut gegrillt, sondern dass Fleisch war schon fast in der Glut. Also keine Ahnung ob das hier so normal ist oder ob wir das nur so gemacht haben, aber es war sehr gut.
Tja und so war das verlängerte Wochenende dann auch schnell vorbei und das nächste Wochenende kommt schon wieder. Anbei wieder ein paar Bilder.
Shoppingmeile von Don Benito
Mittelalterliches Fest im Castillo
Kathedrale von Caceres
Andere Kirche
Arabischer Überrest
Blick auf die monumentale Innenstadt
In der Kathedrale
Ein bisschen Deutschland

Sonntag, 3. Oktober 2010

Voller Samstag


Sitz gerade in eine Bar mit Tapas und Fanta und habe mal wieder Internet und wieder was zu erzählen. Gestern habe ich mal wieder ganz schön viel gemacht. Zunächst war ich in Villanueva und habe mit Justo bei Lidl Sachen eingekauft. Also mal wieder in bisschen Deutschland erlebt. Denn der Lidl schaut genauso aus wie bei uns und hat auch alles an der selben Stelle, also recht lustig. Natürlich gibt es dann auch deutsche Produkte wie zum Orangensaft. Dann sind wir weiter nach Don Benito gefahren. Villanueva und Don Benito liegen nur 3 km von einander entfernt und sind von mir aus gesehen die nächst größeren Städte mit jeweils ungefähr 20.000 Einwohner. In Don Benito haben wir dann ein bisschen geshoppt, weil Justo ab heute wieder in Badajoz studiert und deswegen Klamotten gebraucht hat. Don Benito hat eine ganz schöne Shoppingmeile mit vielen kleinen Geschäften. Habe dann sogar auch ein T-Shirt gefunden. Dann sind wir wieder zurückgefahren nach Puebla. Im Castillo war den ganzen Tag ein mittelalterlicher Markt und den haben wir dann gegen spätnachmittag besucht, natülrlich nach einer ausgiebigen Siesta. Habe mich dann mal wieder durch die ganzen Spezialitäten der Region durchgeforstet. Letztendlich also Salchicha, Käse, Schnaps, Wein und Spritzgebäck ausprobiert. Alles sehr lecker. Nachts hat dann in einer Bar hier dir Dorfband mal wieder ein paar Lieder zum Besten gegeben. Auch wenn man die englische Aussprache ein bisschen suchen muss. Dann um 1 Uhr haben wir uns dann noch dazu entschlossen, dass wir zur feria von Cabeza del Buey fahren, ungefähr eine halbe Stunde fahrt. Also schnell Trinken für Botellón gegkauft, denn in jedem Dorf gibt es immer einen Laden, der am Wochenende bis spät Nachts offen hat und dort kann man dann die ganzen Sachen für Botellón einkaufen. Also Auto gepackt und losgefahren. Natürlich hatte dann auch ein Auto von uns eine Musikanlage drinnen. Also angekommen alles ausgepackt und Musik aufgedreht. Alles mal wieder typisch Spanisch. An dieser Stelle möchte ich auch einmal die Sauberkeit von Spaniern ansprechen, die so gut wie nicht besteht. Nach der Botellón schaut die Straße meist wie eine einzige Müllhalde aus. Auch in den Bars ist es so, dass jeder Müll - also Überreste von Pipas und Tapas, Servietten und anderes Zeug - immer einfach auf den Boden geschmissen wird. Also Mülleimer sucht man immer vergeblich. Dem entsprechend schaut dann auch immer Boden danach aus.
 Wie versprochen sind hier noch die Bilder

Hier sind zum Beispiel die Künstler im Castillo
Die Kathedrale von Badajoz
Hier ein arabisches Gebäude, von denen man noch sehr viele sehen kann
Die Weite des Stausees beim Angeln
Ein kleiner Krebs, von denen es dort sehr viele gibt
Das Castillo bei Nacht
Unser Zelt, in dem wir zu dritt waren, ein bisschen kuschelig
Das rechts sind Churros
Das ist das Kreisgebäude auf der Insel
Ich beim Kistenstabeln
Ein paar Impressionen des Sonnenuntergangs
Das Castillo in Zarza de Granadilla
Und zum Schluss ein bisschen Landschaft

Freitag, 1. Oktober 2010

Hola und ein großes Perdón

Leider hatte ich die letzten zwei Wochen große Probleme mit meinem PC, weil Windows 7 nicht mehr lief. Von daher war ich etwas von der Außenwelt abgeschnitten. Seit dieser Woche habe ich nun wieder eingeschränkt meinen PC zur Verfügung, weil ich momentan eine spanische Windows 7 Version auf meinem Laptop habe. Natürlich funktioniert dann gerade auch das Internet nicht so, wie es normalerweise funktioniert. Insofern kommt einfach alles zusammen. Werde aber nächste Woche das erste mal Post aus Deutschland von meinen Eltern bekommen und da sind dann die nötigen Dinge drinnen.

Natürlich ist in den letzten zwei Wochen so einiges passiert. Deshalb hoffe ich, dass ich einigermaßen alles zusammenbekomme. Zunächst einmal zu meinem letzten Blogeintrag. Natürlich gab es am Feiertag eine kleine Fiesta. Das ganze Dorf hat sich in einem kleinen Park am Rande von Puebla versammelt und zusammen gegessen. Dann gab es natürlich auch den typischen spanischen Sänger, der zur Musik ein paar Lieder gesungen hat. War also ganz nett. Natürlich gab es auch eine spanische Spezialität, von der ich aber leider wieder einmal nicht den Namen weiß. Probier hier doch relativ viele neue Sachen. Dann immer mit irgendwelchen Namen, die bei uns nicht geläufig sind. Daraus folgt, es ist sehr schwer sich etwas zu merken. Genauso geht es mir auch bei den Namen von Leuten. Weil hier häufig für uns Deutsche entweder völlig unbekannte oder selten verwendete Namen sind. Das ist meist noch mein größtes Problem, neben der Verständigung. Doch mein Spanisch wird deutlich besser, weil ich hier nur spanisch sprechen kann und kein englisch oder deutsch, wie es in Castuera der Fall war. Deswegen habe ich auch immer mein Wörterbuch dabei. Aber in den 2 Wochen habe ich einen guten Schritt voran gemacht bzgl. meiner Verständigung. Um wieder auf meine 2 Wochen zurückzukommen. Am darauf folgenden Wochenende war ich dann in Badajoz, die Haupstadt meiner Provinz Badajoz. Die Extremadura ist nämlich in 2 Provinzen aufgeteilt. Einmal im Süden Badajoz und im Norden Caceres. Badajoz hat ca. 150.000 Einwohner und ist damit recht groß. In Badajoz studieren sehr viele Leute, wie auch ein Freund hier aus Puebla, die dann im Sommer in ihre Dörfer zurückfahren. Also eine schöne Studentenstadt, die auch für ihren Karneval berüchtigt ist. Wie in der ganzen Region hier gab es auch in Badajoz ein sehr gut erhaltenes Castillo/Fort, das auf einem kleinen Hügel aus dem Zentrum von Badajoz herausragt. Die Stadt selbst hat ein schönes Flair mit vielen engen Gassen, in denen Bar an Bar gereiht ist. Gerade als wir in Badajoz waren, war ein Künstlerwettbewerb. Man hat dann in der ganzen Stadt Staffelei an Staffelei stehen sehn. Hab dann dort auch mit eine paar Freunden aus meinem Dorf in einer Bar zu Mittag gegessen. Natürlich mit Tapas zum Bier und Weisbrot, das hier immer eine Beilage ist, andere muss man meist immer extra dazu bestellen. Am nächsten Tag also Samstag war ich dann mit ein paar Freunden am nächstgelegenem Stausee angeln. Das Angeln wird jetzt zwar nicht zu meinem neuen Hobby, aber man sitzt dann die ganze Nacht mit den Leute am See und quatsch, also eigentlich ganz schön. Wir machen hier nämlich immer Nachtangeln, weil es am Tag zu warm ist. Haben sogar 2 Fische gefangen. Bei ungefähr 11 Angeln aber nicht gerade viel. Die darauf folgende Woche habe ich dann das erste mal in meinem Projekt in der Erziehung gearbeitet. Es gibt 2 Klassen. In einer sind die Kinder die von der geistigen Leistung mehr arbeiten können, in der anderen die, die entweder jünger sind oder eben geistig stärker beeinträchtigt sind. Die Klassen sind sehr klein, das heißt in jeder Klasse sind 4 Kinder. Die Lehrer halten dann auch nicht Unterricht für alle gemeinsam, sondern die Aufgaben werden einzeln an die Kinder verteilt. Das ermöglicht natürlich, dass jedes Kind sehr gut individuell gefördert wird. Das finde ich ziemlich gut, weil so jedes Kind sich nach seiner Leistung entwickeln kann und deshalb zum Beispiel kein Nachteil für leistungsstärker Kinder entsteht. Wenn ich jetzt meine 2 Wochen betrachte, die ich dort gearbeitet habe, macht es mir schon Spaß. Also ich bin einen Tag in der einen Klasse, den anderen Tag in der anderen. Meine Aufgaben sind zum einen die Kinder bei ihren Aufgabe zu betreuen. Das kann entweder nur spielen oder puzzeln zum Beispiel sein, aber auch Wörter lernen, Rechnen oder mit dem PC arbeiten. Je nachem in welcher Klasse ich eben bin. Nebenbei bringt man dann noch die Kinder zur Physiotherapie oder Logopedie, die auch in dem Haus mit untergebracht sind. Am Ende des Tages ist man dann aber oft schon ganz schön fertig. Einen Tag sind die Kinder weniger anstregend, einen anderen mehr. Auch meine Kollegen die in Aprosuba arbeiten sind total nett. Mit einigen habe ich auch enger Kontakt. Also alle Leute, die ich bis jetzt hier getroffen habe, sind alle sehr hilfsbereit und freundlich. Das liegt aber wahrscheinlich auch daran, dass ich hier einfach in einem kleinen Dorf bin. Das Dorf selbst gefällt mir sehr gut. Es ist zwar klein, hat aber eine sehr schöne Atmosphäre. Man muss sich auch hier ein Dorf mit 1200 Einwohner ganz anders vorstellen als bei uns. Hier gibt es zum Beispiel 2 kleine Tante-Ema-Läden. Die in jeder Woche meist ein anderes Sortiment haben. Es gibt auch zwei Banken, zwei Ärtze und ein Gericht. Ganz wichtig zu erwähnen ist aber, dass hier auf 1200 Einwohner ungefähr 14 Bars kommen. Also eine ganze Menge. Die Spanier lassen aber auch sehr viel Geld in den Bars, von daher ist es kein Wunder, dass sich alle Bars halten können. Denn Abends ist man meist immer in ein oder zwei verschieden Bars, jeden Abend in einer anderen. Auch üblich ist hier, dass man, wenn zum Beispiel Freunde zu einem nach Hause kommen, man schnell auf eine Cervecita (ein Bier trinken) in die Bar geht und eben nicht zu Hause ein Bier trinkt. Auch so sind die Bars am Wochenende Mittags immer gut besucht und auch am Abend die ganze Woche. Ich treffe mich hier mit meinen Freunden auch fast jeden Abend immer in einer Bar. Wobei man hier die Getränke deutlich zu unseren Unterscheiden muss. Das Bier wird hier zum Beispiel nur in 0,2 Liter ausgeschenkt und die Gläser dafür sind meist immer im Gefrierfach. Erfrischungsgetränke oder Tinto de Verano (Rotwein mit Zitronenlimo gemischt, trinke ich immer, sehr lecker) sind zwar in einem 0,3 Glas, aber durch das viele Eis hat man letztendlich auch 0,2 Liter Getränk. Letztendlich sind die Preise hier aber trotzdem verhältnismäßig billig. Für ein Bier 1 €, für Tinto de Verano 1,30 €. Das ist aber hauptsächlich nur in den kleineren Städten oder Dörfern so üblich, in Madrid oder Barcelona sind die Preise für Getränke zum Beispiel sehr teuer. Was hier in den Bars total klasse ist, sind einfach die Tapas. Jedes mal wenn man etwas zum Trinken (normalerweise etwas Alkoholisches) bestellt, bekommt man Tapas dazu und da gibt es eine große Bandbreite. Das können zum einen einmal nur Chips, Oliven, Schinken oder Salchicha sein, dann auch mal fritierte Sardinen, Kalamaris, Tunfischtaschen, kleine Hähnchenschenkel, Schweinefleisch oder ähnliches. Alles sehr lecker und kostenlos. So das war einmal ein kurzer Ausflug in mein Dorf.
Am darauffolgenden Wochenende war ich wieder Angeln und in Badajoz. War auch wieder sehr schön. Wobei es hier jetzt auch schon in den Nächten kälter wird. Braucht man dann doch schon mal einen Pulli. Tagsüber ist das Wetter aber sehr angenehm bis warm. Auch hier eine kleine Erkenntnis. Bis jetzt habe ich sehr selten von einem Spanier gehört, dass das Wetter schön ist. Entweder höre ich "mucho calor" oder "mucho frio", also es ist kalt oder warm. Ich denke mir dann immer nur, das Wetter ist doch gerade total angenehm, erst recht wenn man bedengt wie schlecht das Wetter in Deutschland ist. Naja beim fischen hatten wir diesmal kein Glück. Wenn wir zu unserem Angelplatz fahren kommt man sich auch vor wie im Outback. Man fährt 20 Minuten auf Kieswegen, die entlang den Feldern führen, auf denen die Schafe versuchen etwas Gras zu finden. Zwischendurch muss man dann aussteigen, um die Gatter zu öffnen und zu schließen. Also recht amüsant.
Letztes Wochenende war ich im Norden der Extremadura ungefähr bei Zarza de Granadilla, weil ich mit Asermun (meiner Organisation hier in Spanien) und anderen Jugendlichen aus der Umgebung hier zu den Olympex gefahren bin. Das ist eine Veranstaltung für alle Jugendlichen der Extremadura, die Kultur mit Sport verbinden soll. Wobei hier Sport auch ganz anders definiert wird. Von den Leuten, die ich bis jetzt kennen gelernt habe, treibt zum Beispiel keiner Sport. Sport ist aber allgemein recht wenig verbreitet in Spanien. Jugendliche muss man hier auch anders definieren. Hier zählen als Jovenes (Jugendliche) alle von 14 bis 30. Also ganz anders wie bei uns. Deswegen war auf dieser Veranstaltung auch ein großer Altersunterschied, der aber eigentlich ganz lustig war. Am Samstag waren wir dann auf einer kleinen Halbinsel. Die dem Sport gewidmet ist. Das Zentrum ist ein Gebäude, welches die Form eines Rings hat und die ganz Insel einmal umrundet. Dort haben wir dann "Sport getrieben", also Bogenschießen, Kistenstabeln, Blasrohrschießen, Badmanton, ein bisschen im See padeln, ein paar Sachen, die mit Klettern zu tun hatten. Also keine wirklich anstregenden Sportarten, wie ich finde. Am Abend gab es natürlich wieder fiesta, was natürlich allgegenwärtig ist. Am Sonntag haben wir dann Zarza de Granadilla besucht, ein recht gut erhaltenes kleines Dorf, mit vielen Ruinen und alten Bauwerken. Sehr schön anzusehen. Man muss auch sagen, dass der Norden der Extremadura deutlich grüner ist als bei mit hier. Mehr Bäume, mehr Gras, mehr Berge. Dort sind auch weniger Schafe, sondern man sieht überall Kühe und Stiere grasen. Also alles sehr von Natur geprägt.
Tja jetzt habe ich mal versucht annähernd das Zusammenzufassen, das ich so ein bisschen erlebt habe. Insgesamt gehen hier die Tage sehr schnell vorbei. Ich arbeite ja von 10 bis 17 Uhr, dann macht man irgendwas oder trifft Leute, um 9 esse ich, danach geht man meistens in die Bar und danach nach Hause schlafen. Also ich bin ganz gut beschäftigt. Die Leute, mit denen ich zu tun habe, sind auch total nett, interessiert, hilfsbereit. Nehmen mich auch überall mit hin, komm also ganz gut rum. Wobei man hier sagen muss, dass sehr viele Jugendliche arbeitslos sind. Schon von Grund auf ist die Arbeitslosenquote hier in Spanien sehr hoch, aber unter den Jugendlichen ist sie eben noch höher. Deshalb gehen auch viele Jugendlich aus den kleinen Dörfern weg. Das ist hier ein großes Problem in der Extremdura. Die Provinzen investieren aber auch sehr viel in die kleinen Dörfchen, dass die Leute dort bleiben. Das ist auch so ein Sache hier. Egal mit welcher Summe etwas von der Regierung oder der EU gefördert wird, an dem dazugehörigen Gebäude steht immer auf großen Schildern die Investitionsumme.
Grad fällt mir jetzt nichts mehr weiter ein, wenn doch wird das natürlich nachgeschickt. Anbei sind diesmal noch keine Fotos. Ich hoffe, dass ich bald wieder zu Hause Internet habe, weil hier in der Bibliothek ist es ein bisschen langsam und das Hochladen funktioniert nicht.