Dienstag, 10. Mai 2011

So viel

1. Mai. Ein Sonntag so ein Pech. Aber nicht in Spanien. Denn Feiertage, die an einem Sonntag liegen werden nachgeholt. Hat also bedeutet, dass ich am Montag den 2. Mai frei hatte. So ein Glück aber auch. Habe ich dann auch gleich genutzt, indem ich mal wieder nach Badajoz gefahren bin, um Justo zu besuchen. Diesmal habe ich aber auch das Territorium hinter Badajoz besucht. In diesem Fall Portugal. Denn Badajoz liegt nur 1 km von der portugiesischen Grenze entfernt. Leider habe ich es noch nicht bis Lissabon geschafft, aber wir waren in der grenznahen Stadt Elvas, die sehr beeindruckend ist. Denn dort gibt es zum einen noch ein riesiges Fort, dass vollkommen erhalten ist, zum anderen ist die ganze Stadt noch immer von einer ganzen Fortmauer umgeben. Aber neben dieser Sache gibt es auch noch ein riesiges Aquädukt, das vollkommen erhalten ist und zudem auch noch sehr lang ist. Was wir nur ein bisschen verpeilt haben war, dass wir die Zeitumstellung nicht so ganz mitbekommen haben. Ich hatte schon gedacht, dass die Uhr, die ich gesehen hatte eine Stunde nach geht :). Leider haben wir uns nicht sehr lange aufhalten können, weil das Wetter mal wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber naja, vielleicht nochmal wann anders.
In der letzten Woche war ich dann bei den JEDES (Juegos Extremenos Del Deporte Especial). Bedeutet also eine Art olympische Spiele für alle behinderten Einrichtungen der gesamten Extremadura. Insofern waren auch rund 800 Behinderte und Betreuer bei der ganzen Sache beteiligt. Insofern eine größere Sache. Das ganze hatte auch begonnen mit dem Entzünden des Olympischen Feuers und mit einem Einzug aller Teilnehmer in die Arena von Almendralejo (Eine Stadt im Süden der Extremadura, die die Spiele ausgetragen hat). Wir haben leider nur an Sprinten und Kugelstoßen teilgenommen, da wir eben trotzdem ein recht kleines Aprosuba sind, erst recht wenn man sieht wie viele Leute von anderen Organisationen teilgenommen haben, denn von unseren waren leider nur 7 dabei, aber auch nicht meine Kinder, sondern Erwachsene. Von Sportarten wurde alles mögliche ausgetragen, neben den normalen wie Fußball und Athletik auch Schach und Boccia. Das interessanteste war rhythmisches Tanzen, den dort sind natürlich vor allem alle Downsyndrom-Behinderten aufgeblüht. Natürlich kam auch das Gesellschaftliche nicht zu kurz. Am ersten Abend gab es erst einmal, nachdem alle im Bett waren, für alle Betreuer extremenisches Essen. Also wurde natürlich von Jamon über Lomo und Käse bis hin zum Wein und Likören alles ausgepackt :). An den beiden andern Abenden gab es dann für alle Disco. Also wurden natürlich alle bekannten spanischen Pop und Feierlieder rauf und runter gespielt. Alle haben natürlich mit riesiger Freude daran teilgenommen. Insgesamt also wirklich eine unheimlich schöne Erfahrung, bei der man natürlich auch ein paar mehr Einblicke in andere Organisationen bekommen hat.
Am Wochenende stand dann auch gleich wieder das nächste an. Jetzt sind hier genauso wie in Deutschland in einigen Städten und Dörfern las Ferias de la Primavera. Bei uns gibt es leider keine, aber im Nachbardorf in Talarrubias war sie am Wochenende. Dort habe ich dann auch das erste mal meine ersten richtigen Stierkämpfe gesehen, denn dort war kostenloser Eintritt. Das hatte natürlich auch seinen Grund, denn die Toreros waren noch keine professionellen, sondern noch „in der Ausbildung“. Gerade bei der Ausbildung ist natürlich das schwierigste, dass der Stier stirbt. Tja bei manchen hat sich das dann auch ein bisschen hingezogen, und nach 7 Schwertstichen war er immer noch nicht tot. Naja. Insgesamt bin ich von den Stierkämpfen immer noch nicht ganz überzeugt. Vielleicht muss ich mir doch einmal einen guten Torero anschauen. Die wirklich interessanten Stierkämpfe, die mich interessieren würden, sind aber sehr selten. Zum einen gibt es hier eine Variante, bei der der Torero die gesamte Arbeit auf einem Pferd macht, insofern ist die Hauptarbeit natürlich bei dem Pferd, was wirklich sehr beeindruckend ausschaut. Eine andere Variante, die wie ich finde, noch beeindruckender ist, ist bei der die Toreros keine normalen Toreros sind, man kann sie schon eher als Turner bezeichnen. Denn sie machen waghalsige Akrobatik mit dem Stier, indem sie zum Beispiel dem Stier entgegenlaufen und dann über ihn hinüber springen. In Portugal gibt es dann noch die verrückteste Variante. Eine Gruppe von Toreros versucht den Stier bei vollem Tempo anzuhalten, indem sie sich gegen seine Stirn drücken. Dann schnappt sich einer der Toreros den Schwanz des Stiers und lässt sich, nachdem die anderen den Stier losgelassen haben, von ihm im Kreis ziehen. Wirklich verrückt.
Meine Störchlein wachsen auch rasant. Habe jetzt ein Foto das schon 2 Wochen alt ist. Ein neues Foto wird folgen.

Drei Störchlein sind es

Elvas

Das Aquädukt von Elvas

Mein schwindender Jamon :)