Donnerstag, 13. Januar 2011

Navidad, Noche Vieja, Reyes, Trabajar

So seit langem melde ich mich mal wieder, weil irgendwie hatte ich die ganze Zeit nicht so viel zum schreiben und jetzt ist mal wieder ein bisschen mehr zusammengekommen.
Ja wie es einige von euch bestimmt gemerkt haben, war ich über Weihnachten für eine Woche in Deutschland, um mal wieder ein bisschen Heimat und vor allem den Schnee zu schnuppern. Natürlich kam ich auch nicht drum herum, dass das Schneechaos meine Heimfahrt etwas erschwert hatte, aber mit 4 Stunden Verspätung kam ich dann dennoch in Bayreuth an. Auf meiner Heimreise habe ich dann sogar einen Erasmus-Studenten kennen gelernt, der gar nicht weit von mir wohnt. Konnte man sich gleich mal über die verschiedenen Erfahrungen austauschen. Nachdem ich dann schon mein erstes Klassentreffen hinter mir hatte, habe ich mich wieder auf meine Heimreise nach Puebla gemacht, weil ich hier Silvester feiern wollte. Abends waren wir dann zusammen gehockt und haben Langusten und ein Ferkel verspeist :-). Dann sind wir schnell zur Casa Cultural gelaufen, um dort in das neue Jahr reinzufeiern. Denn in Spanien gibt es eine Tradition zum Neujahreswechsel. Man muss um Punkt zwölf anfangen zu den darauffolgenden zwölf Glockenschlägen zwölf Weintrauben zu essen. Das ganze gestaltet sich aber schwieriger als es sich anhört. Ich habe es nur mit Müh und Not geschafft. Zwölf Sekunden nach zwölf war dann also mein Mund dementsprechend voll :-). Das Lustige an dieser Tradition ist nur, dass es eigentlich gar keine Tradition ist. Das ganze entstand nämlich erst im letzten Jahrhundert. Vor einigen Jahren war die Traubenernte so reichlich, dass man nicht mehr gewusst hatte, was man damit anfangen soll. Irgendein Genie hat dann das mit den Silvestertrauben vorgeschlagen und seitdem macht es jeder. Lustige Geschichte. Danach ging es dann in den örtlichen Dorfpub und man hat gefeiert. Wobei die Leute natürlich erst recht spät kamen wie immer halt. Also erst so um eins, halb zwei war das ganze erst richtig gefüllt. Zu meinem Erstaunen wurde auch so gut wie gar nicht mit Feuerwerk geschossen. Ich bin zwar in einem kleinen Dorf, aber auch in den umliegenden Dörfern hat man so gut wie gar nichts gesehen. Feuerwerk wird hier auch nicht wie bei uns in Lidl, Aldi oder ähnlichen verkauft, sondern nur in speziellen Geschäften und dann fährt da natürlich nicht jeder hin. Die Spanier schießen dann doch mehr an ihren Ferias. Ja die darauffolgenden Tage hatte ich frei, weil die Schule geschlossen hatte. Ich konnte aber leider in den Tagen nicht viel machen, weil das Wetter sehr schlecht war. Hat mal wieder sehr viel geregnet.
Am 5. Januar war ich dann Abends in Montijo, liegt ungefähr in der Nähe von Badajoz, um dort den Umzug der Reyes anzuschauen. Wie ich ja schon einmal geschrieben habe, gibt es ja hier die Geschenke nicht zu Weihnachten, sondern zu den Heiligen Drei Königen. Am Tag davor feiert man dann eben den Einzug der Reyes in die Stadt, indem ein großer Umzug veranstaltet wird. Das gibt es in so gut wie jedem Dorf, in Madrid ist das natürlich ganz groß und wird dann auch im Fernsehen übertragen. Das ganze kann man sich ungefähr wie Karneval vorstellen. Es fahren Traktoren mit Anhängern durch die Straßen, auf den Anhängern sind dann verschieden Darstellungen wie zum Beispiel die Matanza oder der Himmel mit Engeln und viele weitere. Am Ende von dem Umzug kommen dann die drei Könige auf jeweils einem großen Anhänger und die sitzen auf einem großen Thron. Während des Umzugs werden die ganze Zeit noch Süßigkeiten in die Menge geworfen und zum Abschluss gab es noch ein Feuerwerk. Die Geschenke werden dann entweder noch abends ausgepackt oder früh am nächsten Tag. Ich habe dann natürlich hier auch ein paar deutsche Geschenke verteilt darunter Bierkrüge und Nürnberger Bratwürste. Wurde natürlich mit Freuden angenommen :-). Wobei ich natürlich erst einmal klarstellen musste, dass sie die Bratwürste nicht frittieren oder mit Olivenöl anbraten, sondern mit Butter. Ist ja hier nicht selbstverständlich. Das seltsame hier ist nur, dass der schwarze König hier nicht der Kaspar ist, sondern der Balthasar. Das ganze hat dann natürlich zu lustigen Diskussionen geführt, wer nun recht hat :-).
Die restlichen Tage vor meinem Arbeitsbeginn habe ich dann viel mit meinen Freunden verbracht, weil natürlich zu Weihnachten jeder wieder in sein Heimatdorf gefahren ist. Am Montag ging es dann natürlich wieder mit der Arbeit los und natürlich habe ich mich auch schon wieder auf meine Kinder gefreut. Als ich hier in Puebla ankam habe ich auch erfahren, dass Aprosuba mit seiner Losnummer bei der spanischen Weihnachtslotterie gewonnen hatte. Da ich auch 4 Lose hatte, konnte ich mich dann auch das erste mal über einen Gewinn in einer Lotterie freuen :-).Glück gehabt.
Zum Schluss könnt ihr euch nochmal für mich freuen, denn ich war heute schön in der Sonne gesessen mit angenehmen Temperaturen um die 15°C :-). Soweit von mir, der nächste Bericht folgt. Anbei wieder ein paar Bilder.

Wie man sieht, schauen die Könige auch ein wenig anders aus wie bei uns.
Zum Schluss ein Storch, von denen ich zur Zeit hier sehr viel sehe.

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